Owner: Domaines Barons de Rotschild
Management: Charles Chevallier
History: Historisches :Das Gut hat eine superbe Lage auf dem nach Yquem höchsten Hügel in Sauternes. Der Boden ist besonders stark kieshaltig. Rieussec gilt schon seit langem als eines der feinsten Crus in Sauternes; es bringt Weine von grösster Individualität mit herrlichem Bukett und prachtvoller Geschmackskonzentration, aber auch mit ausgeprägter Eleganz, doch dafür vergleichsweise weniger Üppigkeit hervor. Die Gärung findet in Tanks statt, ausgebaut wird der Wein dann zum Teil in grossen Eichenholz-Foudres und zum Teil in kleinen Fässern, die zu 50% regelmässig erneuert werden.
Composition of 89% Sémillon, 8% Sauvignon, 3% Muscadelle
Output: 13 Hektoliter pro Hektar
Barriqueausbau: 18 Monate
Production: 8'000 Kisten
Contact: Château Rieussec
Address: F-33210 FARGUES
Location:
Telephone: +33-5-57-98-14-14
Fax: +33-5-57-98-14-10
Maturity: Ab 2015 wieder probieren
3/8-Flasche: Schon sehr reif und fett. Es fehlt ihm an Eleganz und Leichtigkeit. Deutlich zu wenig Säure. Schon recht weit fortgeschritten in seiner Entwicklung. Bitterorangenmelasse mit Honig.
Wiederum das altbekannte Problem. Offensichtlich gibt es beim 2001er unterschiedliche Abfüllungen. Diese Flasche war nicht bei den besseren....
3/8-Flasche: perfekte Eleganz. Klassisch. Nicht wie sonst bei Rieussec üblich zu fett. Leicht und komplex. Feines Vanille und etwas Orangeat. Lang.
3/8-Flasche: Linoleum, Malz, Salz, Bitteres Orangeat. Fett und opulent. Es fehlt ihm an Frische und Eleganz. Das übliche Rieussec-Problem seit 1990.
Recht süss mit zu wenig Säure. Fast etwas fett. Aprikosen und reife Mango mit Papaya. Konzentriertes Vanille. Recht alkoholisch. Es fehlt im an Eleganz und Leichtigkeit, da er fast überreif wirkt.
2004: 19.5 Punkte. Ein gewaltiger Wein. Ich habe schon seit Langem nicht mehr einen so wundervollen Wein getrunken. Dicht aber nicht fett, elegant und schlank zugleich. Exotische Früchte en masse wie Papaya und Mango, vermischt mit einem Schuss Vanille. Wahnsinniges Potential Jetzt aber schon ein phantastischer Wein, der das einzige Problem hat, dass man möglicherweise jetzt schon alle Flaschen austrinkt und dann in 10, 20 Jahren keine Flasche mehr hat, um dann den Wein in einer noch senssationellerern Phase erleben zu dürfen. 2008: 17.5 Punkte(!). Was für eine Enttäuschung. Im Adlon zum Nachtisch ein Glas im Offenausschank degustiert. Die Flasche war angeblich erts kurz zuvor geöffnet worden. Sollte dies stimmen, so hat der Wein dasselbe Problem wie der 1990er. Er altert in einem Tempo, da halte nicht mal ich mit mit Degustieren. Spass beiseite: es ist erschreckend wie abgestumpft und leblos dieser Wein ist. Noch etwas Bitterorange und Aprikosenmarmelade, sehr süss, aber eine plume Süsse. Fett und definitiv nicht attraktiv. Geht er wohl in eine Art Verschlussphhase?!? Jedenfalls musste ich gleich noch eine neue Flasche öffnen lassen, um vielleicht die Aussage zu widerlegen, die andere sei noch nicht so lange offen gewesen. Nun ja, er war etwas frischer hatte eine lebendigere Säure und auch ein paar versteckte Zitrusaromen. Aber mehr als 18 Punkte war auch der nicht wert. Let's wait and really hope... 2008-2.Teil. Kurz nach meiner Rückkehr aus Berlin musste ich der Wahrheit noch einmal tiefer auf den Grund gehen und habe gleich eine OHK geöffnet, welche ich en primeur gekauft hatte und die seither unangetastet vor sich hin schlummerte. Nun um es gleich vorwegzunehmen: ich hätte sie am besten weiter schlummern lassen sollen, denn der Wein hatte sehr viel Ähnlichkeit mit der Berliner Flasche. Ganz am Anfang, gleich nach dem Öffnen zeigt er eine noch feine Struktur mit viel (eigentlich ist es eher sehr viel) Säure und einer ebenso gewaltigen Süsse. Aromen von Bitterorangenmarmelade und süssem Aprikosenkompott von überreifen Früchten dominieren den Gaumen. Begleitet wird das Ganze von einer permanent bitteren Note, die sich dann im Abgang noch deutlicher zeigt. Nach 15 Minuten im Glas beginnt der Wein sich in seine Einzelteile zu zerlegen - sprich: mit der Harmonie ist es nun endgültig vorbei. Er wirkt monoton und unstrukturiert und wird lediglich noch von der gewaltigen Säure und Süsse dominiert. Ganz verhaltene Bittermandel-Orangen-Aromen halten noch dagegen. Dieses Szenario hat der geneigte Rieussec-Liebhaber schon einmal erlebt: beim 1990er. Und auch da hofft er noch immer, dass er eines Tages aus seiner Verschlussphase wieder auftaucht. Nun wenigstens da gibt es einige hoffnungsvolle Ansätze zu berichten. Das lässt ja hoffen für den 2001er, wenn man auch sicherlich noch 10-20(!) Jahre warten muss, bis man den Wein wieder vollends geniessen kann!..kann?